Wie Jesus mich fand . . .

Kurz nach Beginn meiner Ausbildung im September 1997 bei Heidelberg ging es mir psychisch so schlecht, dass ich nach einem Wochenende Anfang November nicht wieder zurückfuhr, sondern mich für zwei Wochen krankschreiben ließ. Während dieser Zeit zu Hause wusste ich irgendwie nichts mit mir anzufangen. Ende der zweiten Woche, an einem windigen, regnerischen Abend, setzte ich mich ins Auto, um einfach durch die Gegend zu fahren und anderes als die gewohnte Umgebung zu sehen.

Meine Fahrt führte mich ins Wendland. Ich kannte die Gegend ein wenig durch Discobesuche in den 90er Jahren und kam auf die Idee zu schauen, wie es in Langendorf aussieht, wenn die Disco unter der Woche geschlossen hat. Merkwürdig, sie so komplett dunkel zu sehen. Ich setzte meine Fahrt fort in Richtung Grippel. Auf halber Strecke sah ich ein Schild, das auf einen Parkplatz an einem Wanderweg hinwies. Ich bog in den Weg ein, um eine kurze Pause einzulegen.

Im Dunkeln entdeckte ich einen Aussichtsturm, vielleicht 50m entfernt. Da es gerade aufgehört hatte zu regnen, beschloss ich hinauf zu steigen. Oben auf der Plattform hatte ich Aussicht über die Elbe. Es war noch immer windig und stark bewölkt. Da sah ich, dass jemand etwas mit weißer Farbe auf den Boden geschrieben hatte. Es war jedoch durch Dunkelheit und Abrieb schlecht zu lesen. "Probleme?" konnte ich noch erkennen. Ich schaute wieder Richtung Elbe, stützte mich dabei auf das Holzgeländer und sah, dass auch hier etwas geschrieben stand, ebenfalls weiß und stark verwittert. Dann stand ich dort und fragte mich, wie mein Leben weitergehen sollte. Diese depressive Verstimmung schien wirklich ausweglos.

So stand ich dort oben – als die Wolkendecke für ein paar Minuten aufriss und der Vollmond auf die Plattform schien. Nun war die Schrift auf dem Geläner sehr gut zu lesen. Da stand: "Jesus lebt + liebt Dich" und auf dem Boden stand: "Probleme? Rufe zu Jesus". Ich war so überwältigt, dass mir die Tränen flossen. Ich blieb noch eine Weile dort oben und dachte: Das kann jetzt kein Zufall gewesen sein! Danach ging es mir psychisch nie wieder so schlecht.

Während der Zeit der Ausbildung lernte ich unter anderem Paul kennen, der Baptist war. Paul hatte mir 2001 den Tipp gegeben, mich bei jesus.de anzumelden. Seitdem bekomme ich mindestens einmal wöchentlich (So. zwischen 3:00 und 4:00 Uhr) eine Mail von jesus.de, meist mit der Tageslosung und Werbung. Im August 2013 bekam meine Mutter eine Einblutung im Hirn, die das Sprachzentrum betraf. Nach einer Zeit von ca. sechs Wochen einigermaßen davon erholt, bekam sie am 09. November die zweite Einblutung, die ihr die Orientierung nahm und erneut das Sprachzentrum in Mitleidenschaft zog.

Als meine Mutter mittlerweile zur Reha in Bad Bevensen war, traf ich in Uelzen beim Einkaufen eine Schwester vom CZU, die ich aus meiner Schulzeit kenne, jedoch seit Jahren nicht gesehen hatte. Nach dem üblichen "Du bist doch..., lange nicht gesehen..." kamen wir schnell auf die Themen Krankheit, Glaube und Gemeinde. Sie erzählte mir von den Heilungsräumen, dass ich dort für die Krankheit meiner Mutter beten lassen könnte. Ich besuchte die Heilungsräume einige Male, bis ich mal nach meiner persönlichen Beziehung zu Jesus gefragt wurde. Darauf konnte ich keine passende Antwort geben. Da wurde mir geraten, dass ich zu Hause auf die Knie gehen und zu Gott beten soll: "Gott, wenn es Dich wirklich gibt, dann zeig Dich mal und sag mir, was Du mit mir vor hast". Mir wurde dann noch gesagt: "Ich garantiere Ihnen, sie werden eine Antwort bekommen." Zu Hause angekommen betete ich, wie es mir gesagt wurde und bekam KEINE Antwort. Ich dachte, vielleicht muss ich da eine Antwort mit Hilfe von Interpretation und Phantasie selbst erkennen.

Aber als ich zwei Tage später nach einem langen Arbeitstag in einem Imbiss in Uelzen gegessen hatte, sagte eine Stimme in mir: "Fahr' zum Aussichtsturm!". Da es schon nach 21:00 Uhr war, fuhr ich an diesem Abend nicht mehr, sondern nahm mir vor, das am nächsten Tag zu tun.

Als ich nun am späten Freitagnachmittag Mitte Dezember auf der Plattform des Aussichtsturms stand, dachte ich mir, ich bete noch einmal so, wie es mir empfohlen worden ist. Während meines Gebets hörte ich den E- Mail-Signalton m eines Smartphone. Da ich nicht wusste, was ich noch sagen sollte, beendete ich das Gebet mit dem obligatorischen "Amen". Ich wollte die Treppe des Turms schon wieder hinabsteigen, als mir die Idee kam, aufs Handy zu schauen, wer mir geschrieben hat. Ich schaute nach und war sprachlos! Das kann jetzt kein Zufall sein! Der Absender der Mail war jesus.de, der Betreff hieß: "Und ich hab noch nix!". Es war zwar eine Werbe-Mail, in der u.a. eine Hörbibel beworben wurde. Ich sah aber den "Zeig-Dich-mal"-Teil meines Gebets erfüllt dadurch.

Von da an bin ich ziemlich regelmäßig zu den Gottesdiensten der FEG in Uelzen gegangen. Am 17. Dezember 2013 sprach ich in den Heilungsräumen mein Übergabegebet.

Da ich mir vornahm, mir die freikirchlichen Gemeinden in Uelzen mal anzuschauen, riet mir Pastor Schmidt, jede für drei Monate zu besuchen, so dass ich also nach drei Monaten FEG weiter zog zur FCG. Hier bin ich am 12. Juli 2015 getauft worden und geblieben.

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